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AGLAN

Arbeitsgruppe
Luftfahrtarchäologie
Niedersachsen

Prospektion zu V2
Leese


Die Arbeitsgruppe hat es sich zu eigen gemacht, grundsätzlich zu geplanten Projekten eine intensive Recherche zu betreiben.


Wegen der geringen Kenntnis zur Thematik des Aggregat 4 (V-2) war das Lesen von Sachbüchern und dokumentarischen Erzählungen und originaler Dokumente, zwingend erforderlich. Dabei wurde nicht nur die Technische Seite der Rakete betrachtet, sondern auch die Produktion und das Schicksal der Häftlinge und Zwangsarbeiter, ohne die der kostengünstige Bau in solch enormen Stückzahlen nicht möglich gewesen wäre.


Beim Reinigen der Fundstücke habe ich oft daran gedacht wie viele Zwangsarbeiter die Teile wohl in der Hand hatten und wie viele von ihnen wohl den Krieg nicht überlebten.


Ziel der Prospektion


Primäres Ziel war es mindestens einen Sprengplatz, neben den schon bekannten Sprengplätzen am Anschlussgleis zum Kampfmittelwerk, ausfindig zu machen.


Über die Identifizierung einzelner Funde sollten Rückschlüsse auf den Sprengpunkt an der Rakete gewonnen werden. Die räumliche Auswirkung einer solchen Sprengung sollte durch die Fundverteilung ermittelt werden.


Im Weiteren sollte versucht werden Produktionszeiträume und Produktionsstätten, z. B. der Zulieferbetriebe zu ermitteln.


Administrative Vorbereitungen


Eine bis zum 31. Dezember 2021 befristete denkmalrechtliche Genehmigung, die durch den Landkreis Nienburg auf Grundlage eines Vorgesprächs mit der Kommunalarchäologie Schaumburg, vertreten durch Herrn Dr. Lau, ausgestellt wurde, war Basis des weiteren Vorgehens.


Die niedersächsischen Landesforsten, Forstamt Nienburg, erteilte die Genehmigung auf dem ausgesuchten Flurstück die Prospektion durchführen zu dürfen. Gleichzeitig wurden Fahrgenehmigungen zum Befahren der gesperrten Forstwege erteilt.


Mit Herrn Hotze von der Raiffeisen Agil Leese eG. wurden im Juli 2021 die Parkmöglichkeiten und das Befahren des Privatweges entlang des Oehmer Felds geklärt und mündlich genehmigt. Herr Hotze erwähnte die Beprobung des Grundwassers, nicht nur auf dem Gelände des ehemaligen Kampfstoffwerkes, sondern auch im zu prospektierenden Geländebereich auf Altlasten-Rückstände.


Es folgte eine intensive Geländeerkundung um für die Prospektion geignete Flächen zu finden.


Auswahl der Prospektionsflächen


Aufgrund des Rückbaus des Anschlussgleises wurde eine Prospektion mit der Metallsonde hier verworfen, da vermutlich überwiegend zurückgelassenes Gleisbaumaterial detektiert würde. Die Geländebegehung zeigte etliche Stellen mit Eintrag von Abfall aus den letzten Jahren, eventuell Jahrzehnten. Auch diese Flächen in der Nähe der Straße Uhlenberg wurden verworfen.


Die Auswertung von Filmmaterial des Imperial War Museums ließ eine ungefähre Lokalisierung mehrerer Sprengplätze zu.


Durchführung der Prospektion


Die vermuteten Sprengstellen wurden vorher grob, ohne Grabungen durchzuführen, sondiert, um Häufigkeit und Ausdehnung der sondierten Objekte festzustellen. An den Hotspots wurden dann durch punktuelle Grabungen Objekte freigelegt und die Fundstelle eingemessen. Die Objekte wurden in wiederverschließbaren Kunststoff-Beutel zusammen mit dem Fundzettel gelagert. Die Grabungslöcher wurden nach Entnahme des Objekts wieder verfüllt.


Arbeitstage


Der erste Arbeitstag erfolgte Mitte Juli 2021. An dem Tag wurden über 60 Objekte prospektiert und geborgen. Auch am zweiten Arbeitstag, Ende Juli.2021 wurden abgesetzt vom Bereich des ersten Fundbereichs fast 80 Objekte detektiert und geborgen.


An diesem Tag wurden an zwei Stellen offen liegender Sprengstoff, vermutlich TNT oder ein Derivat gefunden. Dass es Sprengstoff sein könnte, ergab sich aus der kristallinen Struktur und dem Vorhandensein von Blaseneinschlüssen, die auf eine Gießmasse hinwiesen. Da TNT giftig ist, zeigte sich auch kein Bewuchs an den Stücken. Die Funde wurden dem Polizeikommissariat Stolzenau gemeldet und durch zwei Beamte von dort gesichert. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst aus Hannover räumte den Sprengstoff dann in unserer Abwesenheit nach 17:00 Uhr.


Der Kampfmittelbeseitigungsdienst ordnete die Funde nicht als historisch ein, was aber widerlegbar ist. Ein Beprobung fand nicht statt.


Am dritte Arbeitstag, Ende September 2021 sollte eine Torsionswelle, die am letzten Arbeitstag entdeckt wurde, geborgen werden. Diese Welle wurde aber in der Zwischenzeit gestohlen und in unmittelbarer Nähe wurden illegale Grabungen festgestellt.


Die Prospektion wurde in der Nähe einer Wildschweinsuhle fortgesetzt. Hier wurden einige Objekte geborgen. Ergiebiger war aber die anschließende detektierung in einem weiteren, weiter abgesetzten Bereich von der Wildschweinsuhle. Hier lagen die Fundteile teilweise offen auf dem Waldboden. An dem Tag wurden nochmals über 20 Funde geborgen.


Behandlung der Funde


Die Fundobjekte wurden von Erdanhaftungen durch trockenes Abbürsten und anschließendem abspülen und bürsten, mit einer weichen (Zahn-) Bürste von stärker anhaftender Erde, die sich schon mit korrodierten Stellen, verwachsen hatte, gereinigt. Bei einer ersten in Augenscheinnahme wurde der Werkstoff festgestellt und ob der Grad der Korrosion eine weitere Reinigung zulässt sowie eine Prüfung auf Besonderheiten wie Beschriftungen oder Farbreste durchgeführt.


Aluminiumteile wurden in Oxalsäure gereinigt, anschließend mit klarem Wasser gespült. Das Vorhandensein von Eisen/Stahl kann bei zu langer Einwirkdauer der Säure am Aluminium grünlich bis gelbliche Verfärbungen hervorrufen.


Tiefer gehende Korrosion an Aluminiumteilen entfernt die Säure nicht. Diese muss manuell mit Skalpell oder Drahtbürstchen entfernt werden. Dies wurde aber nur an einigen wenigen Stücken durchgeführt, da der zeitliche Aufwand extrem hoch ist und nicht dem Nutzen, eines vollständigen gereinigten Teils gegenübersteht. Die Aussagekraft eines Fundes ändert sich dadurch nicht.


Eine weitere Konservierung der Aluminiumteil ist vorerst nicht notwendig. Eine spätere Kontrolle muss zeigen, ob es zu einer der Substanz gefährdenden Korrosion kommt.


Einige wenige Stahlteile, die Substanz hatten, wurden gestrahlt und im Anschluss mit einem Korrosionsschutzöl, welches bei Trocknung leicht verharzt, behandelt. Das Öl lässt sich mit Spiritus entfernen.


Stahlteile mit bedenklicher Substanz wurden nur grob gereinigt, wenn möglich größere Korrosionsnester mechanisch entfernt. Entweder wurden diese Funde dann so belassen oder mit Ballistolöl behandelt. Ballistol stellt keine dauerhafte Konservierung dar. Es ist wasserlöslich und kann mit warmen Wasser, eventuell unter Zusatz eines neutralen Reinigungsmittels, oder mit Spiritus entfernt werden.


Identifizierung


Für die Identifizierung der Funde ist durchaus technisches Verständnis und Vorstellungskraft für die Verwendung des einzelnen Teils von Vorteil. Hilfestellungen bieten zahlreiche neue und zeitgenössische Fotos im Internet über die Rakete und deren Innenleben. Das Deutsche Museum München hat seinen Bestand an Einzel- und Montagezeichnungen der verschiedenen Raketentypen digitalisiert und unter digipeer.de mit dem Titel „Raketen aus Peenemünde“ online gestellt.


Über die Einzelteilzeichnungen konnten eine gewisse Anzahl an Funden identifiziert und über die Montagezeichnungen der Zusammenhang mit anderen Bauteilen und der Einbauort festgestellt werden.


Häufig konnte anhand der auf den Zeichnungen vermerkte Änderungsstand des Einzelteils festgestellt werden und so ein Rückschluss auf den Fertigungszeitraum des Einzelteils gezogen werden, jedoch nicht auf den Produktionszeitraum der Rakete selber.


Spannend waren die feststellbaren Abweichungen zu den Montageunterlagen. Bei einem Objekt, dem Abtriebsring, konnten Abweichungen bezüglich der Montageart der Schrauben und der Weglassung von Stiften, zum fixieren der Bauteile untereinander, festgestellt werden. Ob aus Materialmangel, oder Mutwilligkeit ist nicht feststellbar.


Ein Spannschlosses mit Resten einer Gliederkette, die zum Antrieb der Ruder gehörte, wurden statt Gewindegabeln der Größe M10 und M12 kleinere verwendet. Hier scheint Materialmangel an den vorgesehenen Teilen geherrscht zu haben.


Nachfolgend werden aus den zahlreichen Funden einige Ausgewählte im Einzelnen, detailliert vorgestellt.


Fund ohne Fundnummer
Sprengstoff


Quaderförmige, bernsteinfarbene Bruchstücke mit Einschlüssen von Gasblasen. Aussehen und Struktur weisen auf TNT oder ein TNT-Derivat hin.


Fund 11
Stutzen (Schweißteil) nach Zeichnungsnummer 4864 E2


Bestehend aus einem Alu-Fragment mit einem etwa 15 mm breitem Gewinde mit der Steigung 2,0 mm. Unterhalb des Gewindes sind zwei angeformte Schlüsselweiten erkennbar. Hier dürfte es sich um den Stutzen 4864 E2 zum Aufschweißen auf Rohr 55x2,5 der Brennstoffzuführung nach dem Verteiler 4864 C handeln. Das Bauteil fand Verwendung an allen B-Leitungen. Der Stutzen entspricht vermutlich der Ausführung vor dem 13.09.1944, da die Stirnseite zwei Nuten für eine bessere Abdichtung erkennen lässt. Eine alte Einzelteilzeichnung ist nicht vorhanden. In der Zeichnung vom 13.09.1944 ist die Fläche "riefig" zu drehen, was den gleichen Efffekt ergeben würde.


Fund 22
Abtriebsring nach Zeichnungsnummer 4538A


Bestehend aus einem Alu-Ring mit Zeichnungsnummer 4538A (keine Einzelteilzeichnung verfügbar) und Lagerbock 7550A1. Weiter sind kleine Fragmente des Haltebocks 4616 B um die Anschraubpunkte vorhanden. Die Identifizierung erfolge über die Errechnung des Innendurchmessers von Teil 4538A, wobei ein Innedurchmesser von 790 mm errechnet wurde. Der tatsächliche Durchmesser nach der Montagezeichnung 7550A , Abtrieb, beträgt 785 mm. Weiter wurden die Abmessungen der Schrauben M8x40 und M8x50 sowie der Abstand der Gussrippen am Lagerbock 7550A1 zur Identifizierung herangezogen. Auffällig ist, dass gegenüber der Montagezeichnung einige Schrauben um 180° Grad gedreht montiert sind. Grund könnte eine erleichterte Montage sein oder einfach eine Unaufmerksamkeit bei der Montage. Es fehlt ein Stift, der die Bauteile auch nach einer Demontage wieder in der gleichen Lage fixiert. Selbst die erforderliche Bohrung fehlt. Vermutlich ist man davon ausgegangen, da die Raketen gleich nach der Produktion an die Truppe zum Verschuss ausgeliefert wurden, dass eine Demontage nicht mehr stattfinden wird und hat diesen Arbeitsschritt eingespart.


Fund 24
Stecker, Fl. 32111-4 (Liststecker)


Deformierter Stecker mit der Gerätenummer 126-854-0U1 (sichtbare Prägung) und der Anforderzeichen Fl. 32111-4 (sichtbar nur „-4“). Es ist kein Fertigungskennzeichen wegen starker Korrosion erkennbar, vermutlich aber von der Firma Elektro-Mechanik, Dipl. Ing. Heinrich List, Teltow. Die Identifikation erfolgte aufgrund der Gerätenummer, der Endnummer des Anforderzeichen und Form des Steckers. Das vermutlich 14-polige Steckerinnenteil aus Bakelit ist nur als Fragment vorhanden. Die Kontaktbelegung dürfte wie folgt ausgesehen haben: Eine Reihe voll belegt mit sieben Kontakten und den erkennbaren Farben rot, grün, gelb, schwarz. Zweite Reihe mit vier Kontakten, erkennbare Farben rot, grün, gelb. Der Stecker wird mehrfach in der A4 verwendet. Bisher konnte der Stecker keinem Einbauplatz in der Rakete zugeordnet werden. Auch die vermutete Kontaktbelegung war im Abgleich mit Kabelplänen nicht zielführend.


Fund 35
Ring


Bestehend aus Alu- Ring mit Zeichnungsnummer 013 E 1135-78 (keine Einzelteilzeichnung verfügbar) und Dichtung 013 E 1135-32 (keine Einzelteilzeichnung verfügbar). Weiterhin vier Schraubverbindungen bestehend aus vier Stiftschrauben M8x15 DIN 835, vier Muttern M8 Din 934 und vier Unterlegscheiben 8,4 DIN 134. Vermutlich befinden sich zwischen Dichtung und Unterlegscheiben Reste des Deckels 013 E 1135-31. Fund 86: Bestehend aus Alu- Ring mit Zeichnungsnummer 013 E 1135-78 (keine Einzelteilzeichnung verfügbar) und Dichtung 013 E 1135-32 (keine Einzelteilzeichnung verfügbar). Weiterhin drei Schraubverbindungen bestehend aus drei Stiftschrauben M8x15 DIN 835, drei Muttern M8 Din 934 und vier Unterlegscheiben 8,4 DIN 134. Es befinden sich zwischen Dichtung und Unterlegscheiben Reste des Deckels 013 E 1135-31. Die Identifizierung erfolge über Abnehmen der Maße am Fundstück, Teilung der Bohrungen und anhand der verwendeten Schrauben.


Fund 41 und Fund 44
Verteiler zum A 4-Antriebsblock, Sauerstoffseite der Turbopumpe


Bestehend aus abgebrochenem Fragment des Verteilers 6003 D 21, der Überwurfmutter B 32 M45x1,5 DIN 7606 und dem Dichtkegel 6321 F Der Verteiler besteht aus einer Al-Si-MG Gusslegierung. Der Dichtkegel aus Al MG5 F22. Das Bruchstück des Verteilers ist am Radius abgebrochen. Der Dichtkegel ist komplett inklusive der Schweißnaht zu dem weiterführenden Aluminiumrohr vorhanden. Die Überwurfmutter trägt einen WaA-Abnahmestempel und die Herstellerkodierung cbu oder chu. Da die Kodierung chu für eine Pianofabrik, also ein holzverarbeitend Betrieb war, kann es sich nur um den Hersteller mit der Kodierung cbu handeln: Jessernig & Urban Metallwarenfabrik Stockerau/Niederdonau Österreich Der (3-Wege) Verteiler war unterhalb der Turbopumpe an der Sauerstoffseite der Pumpe montiert. Die erste Identifizierung erfolge über die pfeilförmigen Sicken im Innenradius des Gussstückfragments. Nachfolgend wurden Einzelteilzeichnunge und der Vergleich Maße am Bauteil und Maße in den Zeichnungen zur weiteren verifizierung herangezogen.


Fund 53
Dichtkegel zum Verteiler des A 4-Antriebsblock, Sauerstoffseite der Turbopumpe


Deformiertes Fragment eines Dichtkegel 6321 F. Der Dichtkegel besteht aus Al MG5 F22. Die Identifizierung beruht auf den Erkenntnissen aus Fund 41. Der (3-Wege) Verteiler war unterhalb der Turbopumpe an der Sauerstoffseite der Pumpe montiert.


Fund 57
Rückschlagklappe nach Zeichnungsnummer 4471 E 2 Ausführung B


Komplette Rückschlagklappe nach Zeichnungsnummer 4471 B mit zu 2/3 erhaltender Überwurfmutter und Rest eines Kupferrohres Durchmesser 15 mm, Wandstärke vermutlich 1 mm (Cu-Rohr 15x1). In der aufgefunden Rückschlagklappe ist verbaut: -Ventilgehäuse 4471 E2 eloxierte Ausführung. (4471 E1 nicht eloxiert.) - Ventilsitz 4471 E4 eloxierte Ausführung. (4471 E3 nicht eloxiert.) -Federklappe, vollständig nach Zeichnungsnummer 4471 E-U1 Ausführung nicht erkennbar. Möglich wären Ausführung A und Ausführung B welche vernickelt wäre. Bestandteil der Federklappe ist der Ventilsitz 4471 E8. Die Rückschlaklappe besteht aus Aluminium. Reste einer goldgelben Eloxierung sind erkennbar. Die Überwurfmutter besteht vermutlich aus Aluminium-Magnesium Guss. Das Kupferrohr hat einen hart angelöteten Dichtkegel, ebenfalls aus Kupfer. An der Schlüsselweite des Ventilgehäuses (breiteren Schlüsselweite ) sind folgende Stempellungen wegen der Korrosion nur bruchstückhaft zu erkennen: -7 oder Z und eine 5 -c?r, vermutlich die Herstellerkodierung -8130 Am Rundkörper des Ventilgehäuses ist der Durchflussrichtungspfeil zu erkennen. An der breiteren Schlüsselweite ist über dem Durchflussrichtungspfeil ein händisch eingeritztes X in der Eloxierung zu erkennen. Der Rundkörper befindet sich außerdem der Rest einer roten Farbmarkierung, ebenso rote Farbreste am Kupferrohr. Die Rückschlagklappe entspricht dem Produktionsstand vor 28. Juli 1944. Die entsprechenden Änderungen beinhalten u.a. Maßänderungen die am Fundteil nicht umgesetzt sind.


Fund 74
Gewindering 5021 D2


Fragment des Gewinderings 5021 D2. Erhalten ist knapp unter ein Viertel des Rings. Der Ring entspricht nicht dem Änderungsstand vom 02.06.1944. Es fehlen die stirnseitigen 8 mm Bohrungen. Vermutlich wurde er vor dem Änderungsdatum produziert. Der Gewindering war an der Düse der Abdampfleitung(en) verbaut. Die Identifizierung erfolgte durch Einzelteilzeichnungen und dem Vergleich der Maße am Bauteil mit den Maßen in den Zeichnungen.


Fund 78
Halterung 6231 E-U2


Gut erhaltener Halter aus Stahlblech. Der Halter besteht aus den Einzelteilen 6231 E3 und 6231 E4, die miteinander punktgeschweißt sind. Das Bauteil entspricht der Ausfürung vor der letzten Änderung vom 09.02.1945. Die Identifizierung erfolgte durch Einzelteilzeichnungen und dem Vergleich der Maße am Bauteil mit den Maßen in den Zeichnungen.


Fund 79
Kegelführung 4160 D1


Fragment der Kegelführung 4160 D1 des B-Stoff Vorventil. Die Identifizierung erfolgte durch Einzelteilzeichnungen und dem Vergleich der Maße am Bauteil mit den Maßen in den Zeichnungen.


Fund 80
Verschluss 6010 F 167 (Hebelverschluss Fa. Carl Sievers)


Fast vollständig erhaltener Hebelverschluss nach Zeichnungsnummer 6010 F 167, gefertigt als Hebelverschluss durch die Firma Carl Sievers in Heiligenhaus (NordrheinWestfalen) Der Hebelverschluss war als Verschlussmechanismus an einer Klappe des Geräteraums verbaut. Die Identifizierung erfolgte durch Einzelteilzeichnungen und dem Vergleich der Maße am Bauteil mit den Maßen in den Zeichnungen.


Fund 83
Verschluss 6010 F 167 (Hebelverschluss Fa. Carl Sievers)


Fragment des Rohr 6769 D2. Das Rohr war Bestandteil des Füllungsbegrenzers des B-Stoff Behälters und war am oberen Behälterboden verbaut. Die Identifizierung erfolgte durch Einzelteilzeichnungen und dem Vergleich der Maße am Bauteil mit den Maßen in den Zeichnungen.


Danksagung


Unserer Dank gilt Herrn Dr. Daniel Lau von der Kommunalarchäologie Schaumburger Landschaft, den Niedersächischen Landesforsten, Forstamt Nienburg, Herr Henning Schmidtke und der Raiffeisen Agil Leese eG, Herr Hotze, die uns bei diesem Projekt unterstützt haben.


Bildnachweis:

[1] Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie Niedersachsen, J.-M. Brandes

[2] Torsten Weise

TNT Sprengstoff am Waldboden
Die Farbaufnahmen zeigt einen der Sprengstofffunde. Links eine Aufnahme aus dem April 1945 bei Oyle, Landkreis Nienburg/Weser mit britischen Soldaten, die an einem gesprengten V2-Zug mit zurückgelassenem Sprengstoff hantieren. [1]
Fund 22, der Abtriebsring frontal aufgenommen
Fund 22 Abtriebsring [2]
Fund 22, Schraube im Detail am Abtriebsring
Fund 22 Abtriebsring [2]
Fund 24, der Liststecker von vorn
Fund 24 Stecker [2]
Fund 24, der Liststecker im Detail
Fund 24 Stecker [2]
Fund 35, der Ring mit verrosteten Bolzen und Muttern
Fund 35 Ring [2]
Fund 41, Fragment des Verteilers in der Totalen
Fund 41 Verteiler [2]
Fund 41 im Detail, Abnahmestempel mit Reichsadler
Fund 41 Verteiler [2]
Fund 53, Fragment des Dichtkegel zum Verteiler
Fund 53 Dichtkegel [2]
Fund 74, Gewindering
Fund 74 Gewindering [2]
Fund 78, Halter aus Stahlbläch, Löcher durch Korrosion
Fund 78 Halterung [2]
Fund 79, das Fragment der Kegekführung
Fund 79 Kegelführung [2]
Fund 80, der Hebelverschluss
Fund 80 Hebelverschluss [2]