titelbild
logo

AGLAN

Arbeitsgruppe
Luftfahrtarchäologie
Niedersachsen

28.04.1945 Königsmoor


Angriffsziel : 

Absturzzeit : 16:55 Uhr

Flugzeugtyp : Siebel Si 204

Seriennummer : 

Werknummer: 

Kennung : 

Nickname : 

Einheit : vermtl. KG 1

Heimatbasis : vermtl. Dänemark

Status der Besatzung : 2 KIA


Die Besatzung:


P: Uffz. Hügle, Alfons KIA Erstgrablage Tostedt


p: Ofw. Schäffler, Julius KIA Erstgrablage Tostedt



Unteroffizier Alfons Hügle, Flugzeugführer eine Ju 88 bei der 4./KG 4 befand sich mit seinem Fliegerkameraden, dem Feldwebel Julius Schäffler auf einem Flug aus Dänemark kommend in die Heimat der Beiden nach Süddeutschland.


Flt. Lt. L. Foster vom Squadron No. 403 entdeckte die Siebel, die in 1800 Metern Kurs Südost unterwegs war. Er setzte seine Spitfire hinter die Siebel, die er irrtümlich als Do 217 in seiner Abschussmeldung ansprach, und feuerte.


Brennend stürzte die zweimotorige Maschine über den feuchten Wiesen der oberen Wümmeniederung westlich der Lüneburger Heide ab. In niedriger Höhe brach das Heck vom Rumpf ab, bevor die Reste bei Königsmoor aufschlugen.


Feldwebel Schäffler wurde fünf Meter von den Trümmern entfernt gefunden, Unteroffizier Hügle wurde unter den Resten der Maschine geborgen. Beide trugen noch ihre Fallschirme.


Die Engländer, die vor Ort waren, gingen von zwei weiteren Besatzungsmitgliedern aus, da zwei weiter Fallschirme im Wrack gefunden wurden. Obwohl beide Soldbücher der Toten durch die Briten sichergestellt wurden, veranlassten Sie, aufgrund der Aufschrift der Erkennungsmarke des Fw. Schäffler: "Lu Stelle Kaufbeuren" (Luftnachrichten Stelle Kaufbeuren), auch ein Grab für einen Leutnant Stelle und einen, in den Trümmern verbrannten, unbekannten Soldaten auszuheben. Die Reste des verbrannten Soldaten waren aber lediglich ein angekohlter Schinken der reichlich mitgeführten Lebensmittel.


Der Irrtum wurde durch einen Königsmoorer und einen Freund von Hügle bei dessen Besuch an der Grabstelle nach Kriegsende durch Entfernen der überflüssigen Grabkreuze unbürokratisch berichtigt.


Im Oktober 2018 wurde die Absturzstelle, nach dem dort illegale Grabungen bekannt wurden, durch die untere Denkmalschutzbehörde und die Arbeitsgruppe Luftfahrtarchäologie Niedersachsen, archäologisch untersucht und die Fundstreuung festgestellt sowie dokumentiert. Seit dem ist die Absturzstelle als Bodendenkmal eingetragen und steht damit unter besonderem archäologischen Schutz.



Quellen:


Zeitschrift Kameraden, 11/2009, Das Grab meines Freundes von Hans Buschmann

Unterm Hakenkreuz, Becker und Rose, 1996, Seite 92

http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/tostedt_gemeindefrdh_wk2_ns.htm


Bildnachweis:

[1] Walter Neil Dove über https://rcaf403squadron.wordpress.com/

[2] Zeitschrift Kameraden, 11/2009, Das Grab meines Freundes von Hans Buschmann

[3] Familienarchiv M. S. Jaksch

[4] Torsten Weise

Gruppenfoto mit Schäffler und seiner Familie.
In Bildmitte mit Brille Julius Schäffler im Kreis seiner Familie [3]
Sterbebild von Schäffler, wie in Süddeutschland üblich.
Das Sterbebild von Feldwebel Julius Schäffler [3]
Ein Schild mit Beschriftung Meßgeräte, ein Schild mit Beleuchtung.
Schilder aus dem Cockpitbereich der Si 204 die an der Absturzstelle geborgen werden konnten [4]