titelbild
logo

AGLAN

Arbeitsgruppe
Luftfahrtarchäologie
Niedersachsen

13.11.1973 Mörsen


Angriffsziel : -

Absturzzeit : 12:04 Uhr

Flugzeugtyp : Lockheed F-104G

Seriennummer : -

Werknummer: 9077

Kennung : FX37

Nickname : -

Einheit : 23. Squadron

Heimatbasis : 

Status der Besatzung : 1 KIA


Die Besatzung:


P: Ult. Jozef Verdonck KIA Oud-Turnhout Communal Cemetery



Am 13.11.1973 startet Unterleutnant Jozef Verdonck mit seiner Lockheed F-104G FX-37 vom Standort des 23. Squadrons der Force Aerienne Belge in Klein-Brogel zu einem Übungsflug. Dieser endete in den Mittagsstunden bei Twistringen in einer Tragödie. Die F-104G stürzte in Mörsen, knapp über die Bahnlinie kommend, in das Wohngebäude des Hofes der Familie Meyer.


Der Jet rutschte durch das ganze Gebäude, welches einstürzte und den Hofbesitzer Bernhard Meyer, seine Ehefrau Hermine, beide 48 Jahre alt, die neunjährige Tochter Magdalena und die 14-jährige Monika unter sich begrub. Sie konnten nur noch tot geborgen werden. Mit ihnen starb der 27-jährige Pilot, zwei Tage vor seinem Geburtstag.


Als erste Helfer waren neben Nachbarn die Feuerwehr Twistringen an der Unglücksstelle. Unter ihnen der 46-jährige Wehrmann Rudolf Göbber. Göbber versuchte am Fenster einer frei stehenden Giebelwand Feuer zu löschen, als diese mit einem Knall umstürzte. Göbber gelang es nicht mehr wegzuspringen, er wurde tödlich verletzt. Er hinterließ Ehefrau und vier Kinder.


Der 15-jährige Sohn Bernhard Meyer konnte sich, der Starfighter hatte ihn nur um Meter im Wohnhaus verfehlt, nach kurzer Bewusstlosigkeit aus einem Fenster retten. Er war zusammen mit seinen Schwestern eher aus der Schule heim gekommen, da wegen des Sturmes nach der vierten Stunde schulfrei gegeben wurde.


Neben dem stürmischen Wetter erschwerte die im Feuer explodierende Bordmunition die Lösch- und Rettungsarbeiten, an denen auch die Wehren aus Bassum, Syke und Leeste, neben der Flughafenfeuerwehr Bremen, dem THW Bassum und dem Deutschen Roten Kreuz Twistringen beteiligt waren. Später auch Bergungsgerät der Bundeswehr.


Die Ehefrau des Piloten, Justine, besuchte Bernhard Meyer, um sich für das, was passiert war, zu entschuldigen. Meyer macht aber in einem Zeitungsinterview niemanden einen Vorwurf: "Ich kann an dem Debakel keinen Schuldigen ausmachen. Der Pilot wollte bestimmt nicht hier abstürzen. Der wollte auch nur zu seiner Familie zurück."



Quellen:


Mediengruppe Kreiszeitung

Chronik Feuerwehr Twistringen

www.belgian-wings.be


Bildnachweis:

[1] Jos Vanbiervliet via www.belgian-wings.be

[2] Keine bekannten Rechte via www.belgian-wings.be

[3] Rik Debaets via www.belgian-wings.be

Foto der F-104G FX37.
Die Unglücksmaschine bei einer Flugschau am 26.06.1966 in Beauvechain [1]
Foto des Piloten.
Ult. Jozef Verdonck [2]
Luftbild der Absturzstelle.
Die Absturzstelle [3]